Hallo, Besucher der Thread wurde 9585 aufgerufen und enthält 5 Antworten

letzter Beitrag von Peppi50+ ()

Früher Schirmling

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    habe letzten Samstag in der Steiermark (Bezirk Hartberg, Nähe Pöllau) auf ca. 650m Seehöhe einen ersten Schirmling entdeckt.
    Gefunden auf einem "Häufchen" von Fichtenästen in einer bereits vor einigen Jahren ausgedünnten, lichten Fichtenkultur. Außer Fichten war im Umkreis von sicher 30 m kein anderer Baum zu finden.

    Habe das Exemplar zur näheren Bestimmung mitgenommen, aber leider keine weiteren Fotos gemacht.
    Höhe ca. 13 cm, Hutdurchmesser etwa 6 cm.
    Stiel war hohl, keine Verfärbung bei Durchschnitt (sicher kein Safranschirmling); auch nach 10 min waren keine Auffälligkeiten zu erkennen; nur leichte Nachbräunung der Schnittfläche auf die Stielfarbe, Ring war verschiebbar.


    Habe Bestimmung versucht und bin bei Jungfernschirmling (MACROLEPIOTA PUELLARIS??? oder Leucoagaricus Nympharum???) gelandet. (Muss meine spärliche Pilzliteratur dringend aufrüsten)


    Nun die eigentliche Frage:
    Darf dieser Pilz um diese Jahreszeit bereits wachsen?
    Oder liege ich hier mit meiner Selbstbestimmung komplett daneben?
    Welche andere Schirmpilze mit verschiebbaren Ring könnte es um diese Jahreszeit noch geben?


    Vertraue wieder einmal auf eure Erfahrung,


    Liebe Grüße,
    Josef

    • Offizieller Beitrag

    hallo josef..


    mit jungfernschirmling (leucoagaricus nympharum) liegst du meines wissens schon richtig..


    diese beiden hab ich im raabenkogel gefunden.. bez. hartberg..
    es müßte darüber bereits einen beitrag geben..


    liebe grüße____carter

  • Hallo Josef !
    ich denke auch das Du mit Jungferschirmling ( Macrolepiota nympharum ) richtig liegst die Merkmale stimmen aus makroskopischer Sicht , ein Vorkommen im Mai ist lt . Grosspilze Ba. Wü . möglich .
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

    Einmal editiert, zuletzt von hopsing17 ()

  • Hallo Josef,




    - Dir wurde deine Bestimmung bereits bestätigt. Ich ergänze dies und bringe den aktuellen Namen:


    Leucocoprinus nympharium (Kalchbr:) Bon 1977
    = Macrolepiota nympharium (Kalchbr.) Wasser
    = M. puellaris (Fries) Moser


    - Es ist gelegentlich erstaunlich (ich befürworte das :top: ), wie lange (hier ca. 30 Jahre) es dauert, bis sich eine Umkombination durchsetzt. Evtl. verdanken wir es hier (vergleiche[1]) Vellinga (2001), die aufgrund der Sporen- und Schnallenmerkale diese Umkombination bestätigt, dass diese Umkombination zwischenzeitlich akzeptiert wird.


    ---> Diese Umkombination (Macrolepiota nympharum ---> Leucoagaricus nympharum) wird in [1] nur erwähnt, aber in [2], [3], [4] übernommen.
    ---> Und wie so oft ignoriert [5] aktuelle Namensänderungen.
    ---> Ich habe mir erspart, weitere Quellen abzufragen, da ich zwischenzeitlich insbesondere [3] als erstaunlich verlässliche Quelle schätzen gelernt habe.
    ---------------------------------------


    Elsa Vellinga verdanken wir übrigens auch den (zwischenzeitlich weitgehend akzeptierten) Transfer der "rötenden Macrolepioten" (Komplex "Safran-Riesenschirmlinge") in die Gattung "Chlorophyllum".


    ------------------------


    Ansonsten kann ich nur feststellen, dass du uns m.E. diese Art hervorragend (inkl. Substrat, Vorkommen, Höhenstufen, schwache Braunververfärbung) gezeigt und beschrieben hast. :top:
    ------------------------


    Grüße
    Gerd



    Literatur:


    [1] G.J. Krieglsteiner (2003): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4:126-127; Ulmer Verlag


    [2] Bollmann, A. et al. (2007): Abbildungsverzeichnis


    [3] Funga Nordica (2008)


    [4] [url=http://austria.mykodata.net/]Pilzdatenbank Austria]


    [5] Horak, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa; Elsevier

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

    • Offizieller Beitrag


    Genau: Hier ...
    Liebe Grüße, Jürgen

    "Sorgfältig muß man wahrnehmen, daß nicht giftige P. unter die zu genießenden kommen, indem sonst der Genuß für die Gesundheit höchst nachtheilige Folgen haben, ja selbst den Tod bringen kann.", Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 137-138

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und genieße unser Forum werbefrei!